Wir alle haben eine dominante Hand, einen dominanten Fuss, ein dominates Ohr und ein dominantes Auge. In diesem Blobeitrag erkläre ich, was es mit den dominanten Körperteilen auf sich hat und wieso es sich für das Gehirn lohnt, diese auszugleichen.
Die meisten wissen: Es gibt Links- und Rechtshänder. 10 bis 15% der Menschen sind dabei Linkshänder, der grosse Rest ist Rechtshänder. Auch dass man bei den Füssen und Beinen eine stärkere Seite hat, ist vielen vom Surfen, Snowboarden oder noch aus dem Schulsport beispielsweise vom Hochsprung bekannt. Dass wir auch mit einem Ohr besser hören (62% von uns sind rechtsohrig, 21% links und der Rest hat keine Präferenz) und dass wir auch ein präferiertes Auge haben (2/3 der Menschen haben ein rechtsdominantes Auge) wissen die Wenigsten. Testen kann man dies ganz einfach.
Ohr
Stelle dir vor, du möchtest jemanden auf der anderen Seite der Tür belauschen, welches Ohr hältst du hin? An welche Seite würdest du eine Muschel halten, die du am Strand findest?
Füsse
Mit welchem Fuss steigst du in deine Hosen? Welcher Fuss geht zuerst die Treppe hoch? Mit welchem Fuss kickst du einen Ball?
Auge
Mit welchem Auge schaust du durch ein Fernrohr oder einen Fotoapparat (nicht die des Smarphones…)?
Beim Auge gibt es zusätzlich zwei Tests, wenn du dir nicht ganz sicher bist: Du kannst mit deinen Daumen und Zeigefingern ein Dreieck Formen und mit ausgestreckten Armen etwas fokussieren. Schliesst du dann zuerst das eine Auge und danach das andere, wird das Objekt bei einem Auge deutlich aus dem Fokus geraten. Das ist dein nichtdominantes Auge. Falls du, wie ich, ein Auge nicht schliessen kannst, bitte jemanden ein Blatt Papier vor das eine Auge zu halten und danach vor das andere.
Der andere Test funktioniert so, dass du ein Objekt in der Ferne auswählst und mit beiden Augen geöffnet den Daumen in die gleiche Linie davor hinhältst. Schliesst du nun zuerst das eine Auge dann das andere wird bei einem Auge der Daumen eher bis ganz vor dem Objekt bleiben. Das ist dein dominantes Auge. 2-4% der Menschen haben kein dominantes Auge.
Übers Kreuz?
Die Dominanzen müssen übrigens nicht alle auf der gleichen Seite liegen. Wir sprechen hier von Kreuzdominanzen. Gerade in Sportarten bei denen man zielt, ist es optimal, wenn das Auge und die Hand übers Kreuz verlaufen. Grundsätzlich spielt es jedoch keine grosse Rolle. Wichtig ist, dass man alle Sinne auf beiden Seiten trainiert und dies auch mal übers Kreuz.
Wer nämlich im Babyalter das Krabbeln übersprungen hat, dem können wichtige Verbindungen im Gehirn fehlen. Denn diese Überkreuzbewegung ist wichtig, um das Gehirn zu vernetzen. Die gute Nachricht: Die Verbindungen können mit Gehirnfitnessübungen auch im Erwachsenenalter noch hergestellt und weiter verbessert werden.
Dominanzen ausgleichen hilft dem Gehirn in Stress-Situationen
Im Stress greifen wir in der Regel auf die Hirnareale zu, in denen wir unsere Dominanzen haben, also besser funktionieren. Am optimalsten wäre es jedoch, wenn wir die Dominanzen über ein Training ausgleichen, so dass wir einerseits auf den emotionalen Anteil wie auch den rationalen zugreifen können. So haben wir mehr Handlungsoptionen.
Es ist darum wichtig, dass wir das ganze Gehirn möglichst gut vernetzten. Die Gehirnfitnessübungen wie Überkreuz-Bewegungen gepaart mit sprachlich, kognitiven Aufgaben helfen dir dabei.
Grundsätzlich ist es auch nicht so wichtig zu wissen, welche Seite dominiert. Viel wichtiger ist, dass man immer alles links und rechts übt und so einen Ausgleich schafft.
So kannst du im Alltag z.B. folgende Dinge mal versuchen:
mit den anderen Fuss in die Hose steigen
das Handy auf der anderen Seite, als gewohnt, ans Ohr halten
die Zähne mit der anderen Hand putzen
mit der anderen Hand den Schlüssel ins Schloss stecken
aufs Fahrrad anders aufsteigen
die Maus mit der anderen Hand steuern
eine Flasche mit der anderen Hand öffnen
mit der anderen Hand eine Tasse halten beim Trinken
Oder eine Übung die etwas länger dauert und bei der du gut einen Vergleich ziehen kannst: Über 21 Tage lang jeden Tag ihren Namen mit der «schwächeren» Hand zu schreiben und vergleiche am Schluss Tag 1 mit dem 21. Tag.
Augentraining wird oft unterschätzt
Gerade der Sehnerv ist ein wichtiger und er wird im Training oft wenig beachtet. Die Augen liefern uns bis zu 80% der Infos, die wir aufnehmen. Und immerhin ¼ des ganzen Gehirns beschäftigt sich mit dem Sehsinn. Gut trainierte Augen und ein weites Blickfeld ist unter anderem gut für den Verkehr, für viele Sportarten, aber auch für das Gleichgewicht und die räumliche Wahrnehmung. Trainiere darum deine Augen.
Augenrollen ist bereits ein gutes Training. Blicke immer mal wieder in unterschiedliche Distanzen. Gerade wenn du am PC arbeitest, ist dein Fokus immer auf die gleiche Entfernung eingestellt. Das kann die Augenmuskeln strapazieren und auch Kopfweh verursachen. Lasse immer mal wieder den Blick aus dem Fenster schweifen oder schaue dich im Büro um. Vielleicht lächelt dir ja ein Bürogspänli zu, wenn du es vormachst?
Sobald du weisst, welches dein dominantes Auge ist, kannst du auch mit dem Augenklappentraining beginnen. Wie es das Wort schon sagt, trainiert man dabei mit einer Augenkappe, wie ein Pirat. Zum Einsatz kommen unter anderem Bälle, mit denen man verschiedene Würfe übt. Übe maximal 2 Minuten und präferiere dabei dein schwächeres Auge. Dabei ist es immer wichtig, dass man die Augen nach den Übungen mit einer liegenden oder stehenden Acht ausgleicht. Gerne zeige ich dir im Rahmen eines Personal Trainings oder in einem Kurs, wie das geht.
Umdenken und aus Routinen raus
Indem wir uns solche Aufgaben geben, lernen wir umzudenken. Es wird uns mit der Zeit leichter fallen, neue Wege zu gehen und aus der Komfortzone heraus zu gehen. Oft stecken Menschen in Routinen, die sie unglücklich machen.
Möchtest du raus aus deinen alten Gewohnheiten und Neues lernen. Ich begleite dich gerne zu deine Zielen. Sei es mit Gehirnfitnesstraining oder mit einem lösungs- und ressourcenorientierten Coaching im Rahmen einer Atemtherapie.
Kontaktier mich für einen Termin.
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