Atemübungen sowie Achtsamkeitsübungen sind ein wichtiger Bestandteil der Atemtherapie. Durch verschiedene Übungen werden die Lunge und Atemwege trainiert und die Körperwahrnehmung geschult. Ausserdem dienen viele Übungen auch der Entspannung und der Bewusstseinswerdung. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Formen von Atemübungen es gibt und für wen sich eine Atemtherapie lohnt.
In der Atemtherapie oder Atemgymnastik werden verschiedene Atemübungen eingesetzt, um richtig atmen zu lernen. Wie Sie vielleicht im letzten Blogeintrag gelernt haben, können wir die Atmung einerseits willentlich steuern oder bewusst zulassen. Im Gegensatz zu manchen Yogaübungen, müssen Sie sich bei Atemübungen aus der Atemtherapie nicht verrenken. Jeder, egal wie beweglich und mobil kann Atemübungen ausführen.
Gerade wenn es um die Stärkung der Atemmuskulatur und um die Förderung der Beweglichkeit der Lunge und Strukturen geht, steuern wir den Atem in der Atemtherapie vermehrt willentlich. So atmet man zum Beispiel gegen einen Widerstand an oder unterstützt das Ausatmen, indem man Druck auf den Rippenbogen gibt. Es gibt aber auch Atemübungen, bei denen der Atem den Rhythmus vorgibt und so Raum für die Atmung über Mobilisation und Dehnung geschaffen wird. Das Ziel der Atemübungen ist es, eine bestmögliche Atemfunktion zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen.
Davon profitieren nicht nur Patienten mit Atemwegserkrankungen, sondern auch Sportler oder Menschen, die durch Verspannungen, Stress oder eine schlechte Haltung verlernt haben, wie man richtig atmet.
Zusätzlich können vor allem gestresste und ängstliche Menschen von der beruhigenden, entspannenden Wirkung mancher Atemübungen profitieren. Hierbei helfen oft die Atemübungen, bei denen man den Atem bewusst zulässt, ihn beobachtet und ihm einfache Angebote über Bewegungen, Berührungen und mentales Training macht, so dass er sich verändern kann. Mit solchen Atemübungen lernen Sie das Loslassen und Zulassen am besten.
Wann führt man Atemübungen durch?
Die Übungen können in akuten Situationen wie auch präventiv ausgeführt werden.
Vor allem bei Patienten mit Atemnot, Atemwegserkrankungen oder Atemfunktionsstörungen haben sich Atemübungen als nützlich erwiesen. Sie fördern die Lebensqualität, lösen Schleim und beugen anderen Erkrankungen wie Lungenentzündung vor. Atemübungen sind deshalb besonders in folgenden Fällen sinnvoll:
COPD (chronic obstructive pulmonary disease) und chronisch obstruktive Bronchitis
Asthma
Lungenfibrose
Zystische Fibrose (Mukoviszidose)
nach Operationen oder Verletzungen im Thoraxbereich
Es gibt leider noch kaum aussagekräftige Studien zur Behandlung von Long COVID. Jedoch kann ich aus eigener Erfahrung aus der Arbeit mit Klienten sagen, dass die Übungen auch in diesem Fällen Erleichterung verschaffen können.
Auch Menschen, die unter Angst- und Panikattacken leiden, können im Akutfall Atemübungen einsetzen, um sich zu beruhigen. Genauso funktionieren Atemübungen in allen akut stressigen Situationen, sei dies vor und während einem Bewerbungsgespräch, bei einer Prüfung oder einem Referat.
Im Prinzip können Atemübungen jedem Menschen guttun, weil dadurch das Lungenvolumen, die Atemmuskulatur und damit auch die Atemleistung erhöht und verbessert werden. Nehmen wir mehr Sauerstoff auf freut dies unser Gehirn und unsere allgemeine Leistungsfähigkeit steigert sich.
Je nach Art der Übung macht es Sinn diese eher am Morgen, Tag durch oder am Abend vor dem Einschlafen zu machen. Logischerweise sind aktivierende Übungen eher am Morgen und über den Tag sinnvoll und entspannende eher am Abend. Atemübungen können auch helfen, die Schlafqualität zu verbessern und lassen Sie über die Entspannung schneller einschlafen.
Vereinbaren Sie einen Termin und wir schauen an, welche Atemübungen ihnen weiterhelfen und wann und wie Sie diese am besten einsetzen.
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