
Gestern habe ich an einer kurzen, aber intensiven Weiterbildung zum Thema Atemwegserkrankungen teilgenommen. Da mich dieses Thema sehr interessiert, habe ich mich entschlossen, am zusätzlichen Praxistag teilzunehmen.
Während des Seminars haben wir verschiedene atemerleichternde Positionen, spezifische Ateminterventionen auf der Behandlungsliege und Übungen vertieft und wiederholt, die den Klientinnen und Klienten helfen, besser zu atmen oder ihnen zumindest ein befreiendes, sicheres Gefühl zu vermitteln.
Es gibt vielfältige Erkrankungen der Atemwege mit unterschiedlichen Ursachen, darunter:
Asthma
Cystische Fibrose (Mukoviszidose)
Lungenentzündung
Tuberkulose
Chronische Bronchitis
Lungenemphysem (COPD)
Auch restriktive Erkrankungen, die die Atmung erschweren, gehören dazu. Es gibt verschiedene Behandlungskonzepte für diese Erkrankungen.
Reizgriffe für mehr Atem
Eine der Behandlungsformen, die wir vertieft haben, war die Reflektorische Atemtherapie (RAT). Ihr Ziel ist es, die Atemkapazität der Klientinnen und Klienten im Sinne einer dreidimensionalen Atmung zu verbessern.
Bei Personen, die beispielsweise wie Asthma-Patientinnen und -Patienten durch die veränderte Atemmechanik eine verkrampfte und verspannte Schulter-Nacken-Muskulatur haben, können die Reizgriffe helfen. Oft ist bei den Betroffenen die Bauchatmung eingeschränkt, und die Atemhilfsmuskulatur an Brustkorb und Rücken funktioniert nicht mehr richtig, weil die kleinen Gelenke der Rippen an Brustkorb, Brustbein und den Wirbelkörpern blockiert sind. Die Atmung kann sich also nicht mehr optimal ausbreiten.
Wie funktionieren diese Reizgriffe?
Zuerst wird mithilfe einer besonderen Atemmassage die Atemmuskulatur und -hilfsmuskulatur mobilisiert. Im zweiten Schritt setzt man sogenannte Reizgriffe ein, um gezielte Dehnungs-, Druck- und Schmerzreize auszulösen. Das alles führt zu einer Verbesserung des Atembewegungsablaufs.
Die Reizgriffe geben einen Impuls zur vertieften Atmung, sodass mehr Raum entsteht. Sie öffnen den ganzen Brustkorb und bringen die Atmung bis in den Bauch.
Die RAT nutzt innerhalb ihres Konzepts sämtliche Strukturen des im Körper vorhandenen Netzwerks. Dazu gehören beispielsweise Faszien, neuronale Verbindungen und Muskeln. Sie bietet somit ein sehr breites Arbeitsfeld mit Klientinnen und Klienten:
Störungen und Erkrankungen des Atmungssystems
Erkrankungen des Bewegungsapparates
Verspannungen
Psychische Störungen oder Erkrankungen, z.B. Depressionen
Behandlungsziele
Die Behandlungsziele der RAT sind vielfältig:
Regulierung des Muskeltonus
Aktivierung der Zwerchfellbewegung
Vergrösserung des Atemvolumens
Verbesserung der Beweglichkeit des Brustkorbs
Unterstützung beim Abhusten von Schleim
Eigenerfahrung: Mehr Schnauf & Entspannung
Diese Behandlungsform bringt nicht nur Klientinnen und Klienten mit Atemwegserkrankungen mehr Atemvolumen und Entspannung. Im Prinzip kann jede Person davon profitieren. Am IKP erfahren wir stets auch Behandlungen an uns selbst. Es war für mich erneut sehr eindrücklich, wie gut diese Reizgriffe bei mir funktionieren. Ich hatte am Schluss definitiv eine verbesserte Atmung und war ganz entspannt.
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