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Atme ich falsch? Wie atmet man richtig?



Richtig atmen
Atemfehlformen sind keine Atemwegserkrankungen, sondern beinhalten den unökonomischen Gebrauch von Atemmuskeln. Sie zeichnen sich aus durch Störungen der Atemtiefe und des Atemrhythmus. Welche formen es gibt und wie Sie richtig atmen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Atmen muss man grundsätzlich nicht lernen. Der Körper holt sich in der Regel die Luft, die er benötigt, sofern keine grundlegende Atemwegserkrankung vorhanden ist. Jedoch kann man tatsächlich unökonomisch atmen und dadurch leichte bis schwere Symptome verspüren.


Mundatmung

Die Mundatmung ist die häufigste Atemfehlform. Ursache können Polypen in der Nase sein oder gestaute Nasenvenen, die die Nase verstopfen. Wer durch den Mund atmet gebraucht das Zwerchfell, den Hauptatemmuskel kaum. Die Saugkraft des Brustraums ist dadurch vermindert und der Einatmungsimpuls wird schwächer. Die Mundatmung fördert entsprechend auch die Brustatmung, die Atmung erreicht den Bauch kaum noch.

Stress ist ebenfalls an die Mundatmung gekoppelt. Wer gestresst ist, atmet oft nur noch in den Brustkorb. Wer sich stark körperlich betätigt, was ebenfalls einen physischen Stress jedoch einen «guten» für den Körper bedeutet, wird mit der Zeit merken, dass er durch den Mund in die Brust, schnell ein und ausatmet. Wann immer möglich sollte die Atmung über die Nase bis in den Bauch erfolgen.


Paradoxe Zwerchfellatmung

Bei der paradoxen Zwerchfellatmung wird bei der Einatmung der gesamte Brustkorb, einschliesslich der unteren Rippen, nach oben gehoben. Gleichzeitig wird der Bauch eingezogen und das Zwerchfell entgegen seiner normalen Funktion nach oben gedrängt. Es entsteht ein starkes Spannungsgefühl, das Luftfülle vorgaukelt. Tatsächlich wird jedoch der untere Teil der Lunge so kaum belüftet und zusammengepresst. Diese Atmungsform ist sehr unökonomisch und verbraucht über die Muskeln viel Energie mit einer geringen Lungenbelüftung.


Hochatmung

Die Hochatmung ist eine Notmassnahme, wenn die Einatmung zu gering ist z.B. bei einer extrem körperlichen Belastung. Zum Ausgleichen werden Muskeln eingesetzt, die normalerweise nicht zu den Atemhilfsmuskeln gehören. Es werden so über Muskeln im Hals, Schultern sowie die Sprech- und Kaumuskeln das Schlüsselbein und die Schultern hochgehoben. Oft geht die Hochatmung mit einem überspannten, hochstehenden Zwerchfell einher. Die Folgen einer Hochatmung können eine starke Lordose der Halswirbelsäule und Migräne sein.


Stauatmung

Bei der Stauatmung staut sich die eingeatmete Luft im Brustkorb und kann nicht ausreichend abgeatmet werden. Dies kann zum Beispiel bei Asthma Patienten passieren. Aber auch wer eine untrainierte und untertonisierte Bauchmuskulatur hat oder bei wem die Rippen unbeweglich sind, kann eine Stauatmung haben. Die Betroffenen haben schnell das Gefühl von Atemnot, denn wenn nicht genug Luft ausgeatmet wird, kann auch keine frische aufgenommen werden. Atemnot geht immer mit Angst einher und verstärkt das Gefühl noch mehr einatmen zu müssen, was das Geschehen weiter verstärkt.


Hyperventilation

Meist liegt bei Hyperventilation keine organische Schäden vor, sollte aber bei häufigem Auftreten abgeklärt werden. Hyperventilation trifft anfallsartig auf und ist meist mit emotionalem Geschehen verbunden. Die Atmung wird flach, sehr schnell und unruhig. Es kommt zu einer verstärkten Abatmung von Kohlendioxid und einem Anstieg von Sauerstoff im Blut. Dies führt zur Untersäuerung des Blutes. Zudem sinken die freien Kalzium-Ionen im Blut ab, worauf die Skelettmuskeln verkrampfen können. Eine Hyperventilation kann ein Kribbeln an den Händen und Füssen sowie um den Mund auslösen, Benommenheit, Herzklopfen, Schwindel, subjektive erlebte Atemnot und vor allem verstärkte Angst. Es kann zu einer Minderdurchblutung des Gehirns kommen, worauf eine Bewusstlosigkeit eintreten kann. Diese ist meist nicht weiter schlimm, denn der Körper schaltet dann die Atmung wieder automatisch um.


In der Atemtherapie geschieht die Behandlung von Atemfehlformen einerseits anatomisch und funktionell. Anderseits geht es darum nicht nur symptomatisch zu behandeln, sondern die Ursachen, die meist emotionale und mentale Gründe haben, zu erörtern und mit den Klienten Wege und Strategien zu finden, wie sie damit umgehen können.

Sind Sie bezüglich Ihrer Atmung unsicher? Haben Sie öfters Atemnot oder das Gefühl falsch zu atmen?


Vereinbaren Sie einen Termin und wir schauen gemeinsam Ihre Atmung an und finden heraus, was Sie in Ihrem Leben verändern können, damit Sie ökonomischer atmen können.

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