
Stress am Arbeitsplatz? Plötzlich unter Druck? Nervös oder ängstlich? Regel Nummer eins: Versuch doch mal, ein paar Mal bewusst tief durchzuatmen, um dich zu entspannen. Wieso auch das Rollen eines Wallholzes auf den Beinen hilft, erfährst du hier.
Wenn Stress überhandnimmt, hören wir auf, tief in den Bauch zu atmen. Das ist doppelt blöd, weil wir dann noch gestresster werden, wie du in meinem letzten Blogpost zum Thema Bauchatmung erfahren hast.
Das Gute ist, du kannst in fast jedem Moment deines Lebens entscheiden, was du mit deinem Atem machen möchtest. Mit verschiedenen Übungen kannst du deine Atmung wieder dorthin lenken, wo du sie haben möchtest.
Der Atem soll frei wie ein Schmetterling sein
Ganze Meditationsformen von Yoga über Zazen bis zu Mindfulness bauen auf dem Prinzip der bewussten Atmung auf. Dabei wird der Atem oft kontrolliert. Ich empfehle dir jedoch Übungen, bei denen sich der Atem selbst anpassen und entfalten kann. Denn immer, wenn du ihn einfach nur zwingen möchtest, wird er sich kaum in deinen Alltag integrieren. Quasi wie ein Schmetterling: Will man ihn unbedingt einfangen, entwischt er einem immer wieder. Doch wenn man geduldig abwartet, kommt er vielleicht auf deine Hand.
Darum ist ein Ziel der Atemtherapie, dass sich deine Atmung der jeweiligen Situation anpassen kann.
So atmest du in den Bauch
Um die Atmung in den Bauch zu bringen, sind vor allem erdende Übungen hilfreich, die deine Achtsamkeit in die Füsse, Beine oder ins Becken bringen. Auch Berührungen an diesen Körperstellen können die Atmung in den unteren Raum lenken.
Manche Klienten sind beim ersten Termin erstaunt, dass ich auf der Massageliege an den Füssen und Beinen arbeite, wenn es doch um die Atmung geht. Die meisten spüren aber einen deutlichen Effekt. Und wenn ich dann erkläre, dass die Atmung der Berührung und der Aufmerksamkeit folgt, braucht es durch das Erleben auf der Liege keine weiteren Beweise oder Erläuterungen mehr.
Es muss übrigens nicht zwingend die Berührung durch eine Atemtherapeutin sein. Es kann auch über einen Gegenstand wie eine Fussmassage mit einem Igelball oder Tennisball passieren, durch das Abrollen der Beine mit einem Wallholz oder das einfache Ausstreichen mit den eigenen Händen. Und ganz einfach: Lege deine Hände auf den Bauch und spüre hinein. Das geht ganz einfach und überall. Gerne zeige ich dir, wie das in einer Atemtherapie funktioniert.
Atem bewusst werden lassen
Das Wichtigste in einer Stress-Situation ist jedoch, dass du dir der Atmung erstmal bewusst wirst. Schon allein die Zuwendung zum Atem lässt dich fürs Erste etwas entspannen, weil du die Aufmerksamkeit nach innen richtest – auf etwas anderes als den Stressor. (Dies gilt nicht zwingend für Panikattacken oder Situationen mit Atemnot oder Hyperventilation. In solchen Fällen macht es Sinn, den Atem kurzfristig zu kontrollieren.)
Oft bemerkst du dann schon, dass du fast automatisch aufatmest oder seufzt: Ein erstes Loslassen und Entspannen.
Wer übrigens noch einen Beweis benötigt, dass tiefes Ein- und Ausatmen mit ebenso tiefer Entspannung zusammenhängt, braucht nur zu gähnen: Mehr Atmen und Müdigkeit zur gleichen Zeit gibt es wohl kaum.
Wenn du an deiner Entspannung und Atmung arbeiten möchtest, melde dich gerne für eine Atemtherapie.
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