Mit Stolz kann ich erzählen, wie ich am Feuerwehr-Basiskurs in Andelfingen meine Grenzen überwand und nun offiziell Soldatin bei der Feuerwehr Wetzikon und Seegräben bin.
Ganz ehrlich? Am Montagabend, nach dem ersten Tag Feuerwehr-Grundkurs in Andelfingen dachte ich: Wer kam auf so eine sch.. Idee? Wie überlebe ich diese Woche nur und war das eine völlige Fehlüberschätzung?
Natürlich war es meine Idee und natürlich musste ich da durch. Ich zweifelte sehr daran, dass ich mich an das Tragen der Atemschutzgeräte gewöhnen werde und machte mir Sorgen vor einer allfälligen Panikattacke inklusiv ohnmächtig werden, wenn ich bei einer Übung ausser Rauch nichts sehe und Schwierigkeiten beim Atmen habe.
Der erste Tag verlief nämlich eher mässig. Mit dem Atemschutzgerät zog ich zuerst einmal den Zonk. Ich erwischte eines, das ich nicht zum Funktionieren brachte, worauf es mir nach ein paar Treppentritten wegen des resultierenden Sauerstoffmangels ziemlich schwindelig wurde. Ich musste das Teil ausziehen. Danach war ich sehr verunsichert, so dass ich mich eher unwohl fühlte, als wir im Feueratelier, das erste Mal mit echt viel Feuer und Hitze in Berührung kamen. Es war zwar mega beeindruckend, aber ich war sehr damit beschäftigt, zu überlegen ob ich das Atemschutzgerät korrekt trage und ob die Hitze vielleicht doch zu viel für mich ist.
Denn Fitnesstest auf den ich mich freute, durfte ich vom Arzt aus ebenfalls nicht machen, da ich erst gerade von Covid genesen bin und mich noch nicht echt fit fühlte. Noch am Wochenende zuvor empfand ich normales Spazieren sehr anstrengend und darum fand ich den Entscheid des Arztes ganz ok. Den Slogan "Fit mit Feuerwehr" werde ich wohl später mal noch erfüllen.
Der Angst bewusst werden und Grenzen überwinden
Zum Glück bin ich von Natur aus ehrgeizig und gebe nicht so schnell auf. Auch merkte ich am Abend, als ich den Tag reflektierte, dass eine grosse Komponente der Angst das Unbekannte ist. Und was lernt man in der Atemtherapie: Die Bewusstwerdung bringt einem Weiter. Wir können nur etwas verändern, wenn es uns auch bewusst ist, so auch die Angst.
Ich forschte nach, wie so ein Atemschutzgerät funktioniert und fand heraus, dass mit dem Überdruck kein Rauch in die Maske dringen kann, auch wenn sie nicht ganz dicht sitzt. Auch las ich nochmals nach, wie das mit der Warnung funktioniert, wenn die Luft auszugehen droht.
Am Dienstag gab es nochmals eine Schonfrist, denn wir lernten andere Dinge, wie Leitern stellen, das korrekte Funken, Erste Hilfe, den Umgang mit Wärmebildkameras und Lüftern. Ich merkte, dass ich bei praktisch allen Themen diejenige war, die keinen blassen Schimmer hatte. Alle anderen in meiner Ausbildungsgruppe waren nämlich bereits mindestens ein halbes Jahr und einiges länger in der Feuerwehr und durften zum Teil schon richtige Einsätze erleben. Da konnte ich mit einer virtuellen und einer einzigen echten Übung in Wetzikon nicht so gut mithalten. Wer vergleicht verliert, das weiss ich aus der psychologischen und therapeutischen Ausbildung gut, aber das ist manchmal halt doch leichter gesagt als getan. Ich übte mich mit freundlich zu mir selbst zu sein. Zum Glück hatte ich echt eine tolle Truppe, die mir ständig half, wenn ich mal wieder etwas vergas oder nicht verstand. Dafür war ich sehr dankbar und die Kameradschaft motivierte mich, zum Weitermachen. Eine gute Begleitung ist nicht nur im Personal Training viel Wert. 😉
Atemübungen beruhigen
Am Mittwoch galt es dann ernst. Ich war schon vor der Übung so nervös, dass ich ein paar Atemübungen anwendete. Als wir dann endlich ins Tun kamen, merkte ich wiederum, dass Covid meine Atmung etwas strapazierte. Wir mussten nämlich rauf in den zweiten Stock mit samt Schlauch, um ein Feuer zu löschen. Als wir die komplett verrauchte Wohnung betraten und mein Puls schon ziemlich weit oben war, wurde mir doch nochmals sehr mulmig. Ich brauchte ziemlich viel mentale Kraft, um den Drang sofort wieder nach draussen zu gehen, zu widerstehen. Zum Glück merkte ich, dass der Kursleiter auch im Raum war, und ich konnte mich ebenfalls wieder mit Atemtechniken beruhigen.
Nach der Übung war ich sehr stolz und auch froh, dass ich meine Grenzen überwunden habe und war voller Zuversicht, dass es schon gut kommt. Und so war es auch. Mir war es jederzeit bewusst, dass ich achtsam mit mir sein muss und auch gerade wegen der durch Covid geschwächten Fitness noch etwas aufpassen muss. Aber: ich konnte alle Übungen mitmachen und bekam immer mehr Spass. Ich wurde quasi Feuer und Flamme, auch wenn ich an und zu auf dem Schlauch stand. (Sorry für den Doppelflachwitz...)
Rückblickend finde ich es wirklich beeindruckend, was man in einer Woche bei der Feuerwehr alles lernt und was die Feuerwehr alles leistet. Ich bin gespannt auf weitere Übungen und dann hoffentlich auch Einsätze in Wetzikon und in Seegräben.
Wer etwas in seinem Leben erreichen möchte, der sollte bereit sein, seine Komfortzone zu verlassen. Das erfordert mitunter Mut, Selbstvertrauen, mentale Stärke und Risikobereitschaft. Gerne begleite ich Sie ihm Rahmen einer Atemtherapie, eines integralen Coachings oder mit einem Personal Training auf dem Weg zu Ihrem Ziele. Kontaktieren Sie mich und wir legen los. Denn der erste Schritt, um Ihre eigenen Grenzen zu überwinden, ist loszugehen bzw. loszulegen.
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