
Gestern Abend durfte ich in Volketswil einen Kurs für den Zürcher Turnverband (ZTV) leiten – zu den Themen Atemübungen und Progressive Muskelrelaxation (PMR). Ganz nach dem Motto: Train the trainers.
Der ZTV ist ein polysportiver Verband, der zusammen mit seinen Mitgliedervereinen sowohl den Breiten- als auch den Spitzen- und Leistungssport fördert. Dadurch schafft er Möglichkeiten für sportliche Betätigung in allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Die Teilnehmenden an meinem Kurs kamen aus unterschiedlichen Bereichen wie Mädchen-, Frauen- und Männerriegen, einige waren zudem als Fitness- oder Pilates-Trainer aktiv.
Mein Ziel für den Kurs
Der Kurs dauerte 2,5 Stunden. Mein Ziel war es, den Leitenden zu zeigen, wie sie Atem- und Entspannungsübungen in ihre Lektionen einbauen können. Gleichzeitig sollten die Teilnehmenden selbst von den Übungen profitieren, denn viele lassen sich wunderbar in den Alltag integrieren.
Ich war gespannt, da ich zum ersten Mal Trainer geschult habe – sonst arbeite ich immer direkt mit «Endkonsument:innen». Es war schwierig einzuschätzen, wer kommt, was die Teilnehmenden an Vorwissen und Erfahrung mitbringen und wie ihre Zielgruppen aussehen. Deshalb bereitete ich mich etwas anders vor als für einen klassischen Atem- oder Entspannungskurs. Ich überlegte, worauf man beim Anleiten von Übungen besonders achten sollte, und plante zusätzliche Optionen, die die Kursleitenden in ihren eigenen Stunden ausprobieren können.
Atemübungen: Von Achtsamkeit bis Zwerchfelltraining
Im ersten Teil des Abends lag der Fokus auf Atemübungen. Nach einer einleitenden Achtsamkeits- und Körperwahrnehmungsübung hörte ich gleich ein schönes Kompliment: «Könnte man deine Stimme aufnehmen? Die ist so entspannt!»
Im Verlauf des Abends zeigte ich nicht nur entspannende Atemübungen, sondern auch, wie man das Zwerchfell – den Hauptatemmuskel – trainieren kann. Es floss sogar ein Element des mentalen Trainings mit Bezug auf die Atmung ein. Besonders spannend fanden die Teilnehmenden eine Übung, bei der man das Atemgeschehen zu zweit erlebbar macht.
Die Zeit verging wie im Flug, und ich hätte noch viel mehr zeigen können. Die Teilnehmenden machten interessiert mit und gaben tolles Feedback zu ihren Wahrnehmungen. Es gab oft erstaunte Reaktionen, weil sich viele wohl nicht an solche Übungen gewöhnt sind.
Progressive Muskelrelaxation: Entspannung bewusst erleben
Im zweiten Teil ging es um die Progressive Muskelrelaxation (PMR). Ich leitete die lange Version der PMR an, die etwa 30 Minuten dauert. Danach fragte mich jemand, ob das für mich nicht langweilig sei, immer wieder dasselbe zu machen.
Ich gab ehrlich zu, dass ich die PMR zwar als Entspannungstechnik sehr schätze, das Anleiten aber nicht besonders spannend finde. Es gibt wenig kreativen Spielraum, und während der Entspannungssequenz gibt es keine Interaktion mit den Teilnehmenden. Trotzdem versuche ich, neue Impulse zu geben – zum Beispiel, was man während der Übung erspüren oder sich vorstellen kann. Das macht es für mich abwechslungsreicher.
Die Belohnung? Zufriedene, entspannte Gesichter am Ende der Übung – und die Dankbarkeit, dass man sich Zeit für sie genommen hat.
Für die Kurse der Teilnehmenden ist die lange Sequenz oft zu umfangreich. Das Tolle an der PMR ist aber, dass man auch einzelne Teile nutzen kann. Das hilft, bestimmte Bereiche gezielt zu entspannen oder bewusst zu machen – ideal auch für Wettkämpfe.
Feedback und Ausblick
Zum Abschluss des Abends verteilte die Organisatorin Zettel für Feedback. Eine der Fragen war, wie die Teilnehmenden die Übungen in ihren Kursen einbauen können. Das Resultat: Fast alle fanden die Übungen umsetzbar – nur eine Person hatte Schwierigkeiten. Leider konnte ich darauf nicht mehr eingehen, da ich das Feedback erst am nächsten Tag erhalten habe.
Für mich war der Abend sehr gelungen. Ich durfte viel lernen und freue mich, dass die Zusammenarbeit mit dem ZTV weitergehen soll – es sind bereits weitere Kurse in Planung.
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