
Schmerzen werden im Gehirn verarbeitet, was bedeutet, dass wir ihnen nicht hilflos ausgeliefert sind. Dieses Wissen gibt dir die mentale Stärke, Schmerzen zu beeinflussen.
Die Internationale Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (IASP) definiert Schmerzen als «ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.»
Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch ein individuelles Schmerzempfinden hat und unterschiedlich damit umgeht.
Schmerzen als Warnsignal
Schmerzen dienen als Warnsignal und haben die Aufgabe, deinen Körper zu schützen.
Akute Schmerzen warnen und schützen den Körper; sie beschränken sich meist auf eine bestimmte Körperpartie. Bleibt der Schmerz jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen und kann nicht mehr mit dem ursprünglichen Auslöser in Verbindung gebracht werden, spricht man von chronischen Schmerzen. Diese liegen vor, wenn sie mindestens drei Monate andauern. In diesem Fall hat sich der Schmerz verselbstständigt und erfüllt seinen ursprünglichen Nutzen nicht mehr.
Schmerzen im Gedächtnis des Körpers
Chronische Schmerzen können sich im Langzeitgedächtnis des Körpers speichern und sich quasi in das zentrale Nervensystem einbrennen.
Wenn das Nervensystem über einen langen Zeitraum immer wieder durch Schmerzen gereizt wird, reagiert es irgendwann schon auf kleinste Reize. Die körpereigene Schmerzkontrolle, wie das Endorphin-System, ist dann nicht mehr in der Lage, die Schmerzen zu mindern und unter Kontrolle zu bringen.
Mit Schmerzen umgehen lernen und Ursachen entdecken
Schmerzen sind unangenehm. Doch wenn du weisst, wie du mit ihnen umgehen kannst, lässt sich das Schmerzempfinden reduzieren. Die Atemtherapie unterstützt dich dabei, den Schmerz zu verstehen und besser anzunehmen.
Hast du deinen Schmerz schon einmal gefragt, was er dir mitteilen möchte? Wozu zwingt er dich? Wozu ist er gut?
Wie bei Verspannungen versuchen wir auch hier, die Ursache zu finden. Schulmedizinisch gibt es vielleicht bereits eine Diagnose, manchmal jedoch nicht. Oft stecken psychosomatische Symptome hinter dem Schmerz, wenn die Schulmedizin keine klare Ursache findet.
Ein Beispiel, das du vielleicht kennst: Hattest du früher auch Bauchschmerzen vor Prüfungen? Ziemlich sicher war oder ist dies ein psychosomatischer Schmerz. Psychischer Stress ist einer der Hauptauslöser von Schmerzen und Verspannungen.
Schmerz lindern
Da der Schmerz über die Nervenbahnen ins Gehirn gelangt, kann er beeinflusst werden.
Wenn du dich bewusst einer anderen, wohltuenden Aufgabe widmest, nimmst du den Schmerz nicht mehr gleich wahr, weil die Hirnregionen anders beschäftigt sind. Indem du zum Beispiel das wohlige Gefühl während und nach einer kurzen Massage geniesst, empfängt das Gehirn statt Schmerzreizen positive Signale über die Nervenbahnen. Zudem werden in solchen Glücksmomenten körpereigene Hormone, die Endorphine, ausgeschüttet, die schmerzhemmend wirken.
Es wurde nachgewiesen, dass bei depressiver Verstimmung und bei Erwartung von Schmerz die Schmerztoleranzgrenze sinkt. Entsprechend solltest du darauf achten, dein Wohlbefinden und das Positive im Leben zu stärken und das Negative loszulassen.
Auch Bewegung kann guttun. Manchmal resultieren Schmerzen aus Verspannungen, die bei leichter Bewegung gelöst werden können. Früher, als ich häufiger Kopfschmerzen vom vielen Sitzen im Büro hatte, ging ich abends oft ins Training. Dort löste sich der Schmerz durch die Bewegung, die Wärme und die Ablenkung in den meisten Fällen schon nach wenigen Minuten auf.
Möchtest du aktiv etwas gegen deine Schmerzen tun? Dann melde dich für eine Atemtherapie.