Mit Genuss essen - 10 Tipps, wie Sie am Abend abschalten Nr. 9

Haben Sie gestern etwas Positives gefunden? Heute gibt es etwas für alle, die gerne geniessen und für die, die es lernen sollten. Es geht um das oft diskutierte Thema Essen.
Wer meint, ich erzähle nun, was und wieviel Sie nun am Abend essen sollen, liegt falsch. Bei vielen Menschen ist das Thema Ernährung sowieso schon viel zu sehr gekoppelt an Verzichten und Müssen. Viel Salat, Gemüse, Vollkornprodukte, Kalorienzählen oder was ist nun gesund und hilft beim Abnehmen? Wir sind es gewohnt Lebensmittel schnell in gut oder schlecht einzuteilen und vergessen dabei die Bedürfnisse des Körpers. Dabei sollte nicht nur der Kopf mitdenken, wenn es ums Essen geht, sondern auch das Bauchgefühl und mit ihm all unsere Sinne. Auch Essen soll, nach meiner Meinung, Spass machen (dabei sollte man es wie überall nicht übertreiben.)
Durch einen ständigen Verzicht oder auch durch Schuldgefühle, weil man wieder mal über die Stränge geschlagen hat, entstehen Spannungen, die sich zum Beispiel wiederum in Heisshungerattacken ausdrücken. Man versucht möglichst wenig zu essen, verzichtet auf etwas, obwohl man mega Appetit drauf – und so plündern wir dann später doch noch die ganze Tüte Chips oder essen die ganze Tafel Schokolade. Andersrum kompensieren viele mit Essen unbewusst bestimmte Dinge, welche sie sonst im Leben vermissen.
Wenn wir quasi Mal über den Tellerrand sehen, soll Essen jedoch etwas Sinnliches, Genüssliches und irgendwie auch etwas Erholsames sein. Dabei gelangen wir zum achtsamen Essen.
Tipp 9: Die Kunst, bewusst zu leben und zu essen
Es geht also darum aufmerksam und bewussten zu essen, statt sich irgendetwas schnell hineinzuschaufeln. Es hat weder etwas mit Kalorienzählen noch mit Kontrolle des Essens zu tun. Vielmehr geht es darum, sich selbst beim Essen zu beobachten, wahrzunehmen, ohne zu urteilen. Zum Beispiel mit folgenden Fragestellungen:
Wann esse ich?
Warum esse ich?
Was tut mir gut beim Essen?
Wie und wo merke ich Hunger?
Wie sieht mein Essen aus, welche Konsistenz hat es, wie schmeckt es wirklich?
Wie und wo merke ich, dass ich satt bin? Was passiert, wenn ich vorher aufhöre, bevor ich mich total satt fühle?
Welche Gedanken und Emotionen verbinde ich mit dem Essen?
Wo bin ich mit meinen Gedanken und Gefühlen, wenn ich esse?
Wie fühle ich mich danach?
Achtsames Essen ist demnach keine neue Diät, kann aber ganz bewusst zu einer Veränderung unserer Ernährungsgewohnheit führen. Wenn wir achtsam essen, können wir nach und nach zum eigenen Experten für unsere Ernährung werden. Und wir lernen immer mehr, für uns selbst Verantwortung zu übernehmen und uns selbst zu vertrauen, statt irgendwelcher Werbung oder den Worten von ominösen Abnehm-Gurus.
Versuchen Sie also Mal beim Abendessen (aber natürlich auch zu allen anderen Mahlzeiten) Ihren Autopiloten beim Essen auszuschalten, der einen Happen nach dem anderen in den Mund schiebt, bevor Sie wahrscheinlich kaum geschluckt haben. Stellen Sie sich die obigen Fragen und lassen Sie jeden Bissen mal etwas länger im Mund.
Achtsames Essen ist eine einfache Möglichkeit, eine Pause einzulegen und und in uns hineinzuhorchen. So kommen wir für einen Moment aus dem Gedankenkreisen hinaus, der Kopf wird klarer, wir samt unseres Verdauungssystem können einfacher entspannen.
Auch Morgen geht es noch zum Schluss um Achtsamkeit und vor allem um die Mittel der Atemtherapie.