
Gestern feierte der Atemfachverband Schweiz (AFS) das 10jährige Jubiläum. Ich bin seit diesem Jahr als Atemtherapeutin mit dabei und wurde in der letzten Ausgabe in der Atemzeit, der Zeitschrift des Verbands, vorgestellt.
Das Jubiläum fand in Männedorf im wunderschönen Hotel Boldern statt. Ich fand vor allem den Austausch mit anderen Atemtherapeutinen sehr wertvoll.
Aber auch die kurze Podiumsdiskussion zum Thema Atemtherapie im Wandel war sehr spannend. So kamen verschiedene Stimmen zum Thema Eidgenössisches Diplom respektive dem Titel Komplementärtherapeut zu Wort. Es gibt viele Pros aber auch viele Kontras, wieso dieser Titel für den Beruf wichtig ist. Gerade für die Krankenkassenanerkennung wird der eidgenössische Titel wichtig sein. Jedoch möchte ich persönlich meine Kompetenzen und mein Wissen nicht für die Krankenkasse oder einen Titel, sondern für meine Klienten erweitern. Die Module, die man zusätzlich besuchen müsste, scheinen für meine Arbeit als Atemtherapeutin im Moment noch wenig relevant.
Spannend waren auch die Stimmen, welche sich für ein moderneres Auftreten der Atemtherapie einsetzen. Es wurde kritisch hinterfragt, wieso Yoga so im Trend ist, aber Atemtherapie niemand kennt. Liegt es daran, dass es zu wenig sexy ist? Benötigen wir ein besseres Marketing und schöne, junge Leute, die das Thema Atemtherapie verkaufen? Das sind spannende Fragestellungen, die jedoch mit den Werten der Atemtherapie zum Teil natürlich nicht ganz zusammenpassen. Doch müssen die Atemtherapeuten ihre Methode bekannt machen, so dass die Bevölkerung, diese wertvolle Therapie kennt und von ihr Gebrauch machen kann.
Atemtherapie ist nicht nur Atem
Auch in der neusten Ausgabe der Atemzeit können Interessierte mehr zu Thema erfahren. Ein Statement von Esther König, einer Dozentin am IKP, spricht mir dabei sehr aus dem Herzen: "Mit dem Wort Atemtherapie habe ich mich übrigens immer schwergetan. Es impliziert, dass wir uns nur mit dem Atemgeschehen befassen."
Genau das sehe ich auch so. In der Atemtherapie geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem der gesamte Körper, aber auch die Emotionen, Gedanken sowie soziale Aspekte betrachtet werden. Da der Atem die Verbindung zwischen innen und aussen sowie zwischen dem Unterbewussten und dem Bewussten ist, können wir Zugang zu allen Lebensdimensionen finden. Jedoch geht die Atemtherapie, welche wir vom IKP praktizieren, über den Atem hinaus.
In der Atemtherapie geht es auch um weitere Aspekte. Der Atem beeinflusst alle Funktionen des Körpers. Dabei ist die Atmung nie konstant. Sie verläuft unterschiedlich – abhängig davon, ob ein Mensch schläft oder wach ist, ob er friert oder schwitzt oder beispielsweise bei Schmerzen oder Belastungen. Der Atem kann dabei ein Indikator sein, der uns zeigt, wie wir uns fühlen und was uns bewegt. Der Atem ist von allen Körperfunktionen des Menschen am intensivsten mit allen anderen Ebenen des Menschen verknüpft. Die Arbeit auf dieser Ebene ist in der Regel längerfristig und soll den Klienten bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleiten.
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