Vor kurzem habe ich in Bauma an zwei Mittwochabendenden für meine Kollegin, welche normalerweise Pilates unterrichtet, eine Vertretung übernommen. Mein Ziel war es, den Teilnehmenden einen Einblick in meine Art von Gruppenlektionen zu bieten.
Da ich keine spezifische Weiterbildung im Pilates habe, bot ich meiner Kollegin an, ein Mix aus Konditions- und Krafttraining zu leiten. Das sei völlig ok meinte sie, die Kursteilnehmenden seien froh, um jegliche Bewegung.
Steh-auf-Männchen... und natürlich -Weibchen
Beim ersten Mal haben wir die ganze Lektion mit Schwimmnudeln gearbeitet. Ein witziges Trainingsgerät, das ich gerne für Partner- oder Gruppenübungen einsetze. Es wurde viel gelacht, aber natürlich auch geschwitzt. Augenscheinlich, dass es sich normalerweise um eine Pilates-Gruppe handelt, war das sofortige Hinsitzen, als die Matten ausgelegt wurden. Aber nix da bei meinem Krafttraining. Denn ich finde, die Beine sollte man nur schon für eine gute Balance immer auch im Stand trainieren. Lachend standen die Teilnehmenden wieder auf und wir konnten das Training beginnen.
Person mit Sehbehinderung erfolgreich integriert
Beim zweiten Mal stand ich vor einer kleinen Herausforderung. Eine Person war nämlich fast gänzlich blind. Ich wusste bereits bei der Planung, dass sie dieses Mal eventuell teilnehmen wird. Ich habe mir dazu überlegt, dass wir trotzdem Partnerübungen und zwar gerade passend zum Thema Führen und Führen lassen machen könnten. Da ich die Gruppe aber noch zu wenig gut kannte, entschied ich mich dazu, statt uns kreuz und quer beim Aufwärmen zu zweit durch den Raum zu bewegen, dass jeder seinen eigenen Platz einnehmen soll. Ich habe mit Mausmatten ein sanftes Training zusammengestellt; mit einigen Variationen für diejenigen, welche mehr gefordert werden wollten.
Beim Anleiten der Übung gab ich mir Besonders viel Mühe und machte noch genauere Angaben zur Bewegungsausübung als sonst schon. Es passierte nur ganz selten, dass die Dame eine Bewegung leicht anders ausführte und ich nochmals einen Hint geben musste, damit sie es korrekt machen konnte. Es war für mich beeindruckend, dass sie praktisch nur über das Gehör, so super mittrainieren konnte. Zumal das Trainingsgerät - zu Flow Tonic umfunktionierten Mausmatten - für sie bestimmt auch komplett neu war. Ich war froh und stolz auf mich und auch die Teilnehmerin, dass dies so gut geklappt hat.
Zum Abschluss erhielt ich von einem männlichen Teilnehmer das Feedback, dass diese Matten eine super Idee sei und ihm das Training gefallen habe. Eine willkommene Abwechslung. Eine weitere Teilnehmerin möchte gerne öfters bei mir trainieren. Das freut mich natürlich mega! Und auch die Person, die sehbehindert ist, fand dass sie sehr gut mitgekommen ist.